Tag 1 danach – Amoklauf in Winnenden

Aber Hallo,

nun ist der erste Tag danach schon rum. Es ging schnell, schnell wie immer?
Nein, nicht wie immer. Ich bin voll durch den Wind. Habe an der Ample nicht bemerkt, dass sie grün ist. Ich war tief im Gedanken an die Tat versunken. Im Geschäft bin ich in ein falsches Besprechungszimmer gelaufen. Musste dann erst mal schauen wo denn meine Besprechung stattfindet und kam natürlich zu spät. Usw. usw.

Wir waren vorher alle nochmals an der Schule, haben Kerzen angezündet. Irgend wie war es ein bewegender Moment. Es sind hunderte von Kerzen und Blumen. Und dennoch, es ist alles voll von Kamerateams und Fotografen. Man kommt kaum durch, naja, es widert einen fast an. Da sind Leute, die nur darauf warten, bis eine Kamera auf sie zeigt. Aber das soll hier nicht mein Thema sein.

Morgen Abend ist wieder Jaytea in der  Schwaikheimer Matthäus Gemeinde. Da kommen wieder alle, da werde ich endlich wieder alle sehen. Ich freu mich drauf und hab Angst davor. Was werden die Kids erzählen, wie geht es ihnen. Können sie schlafen, sehen sie immer wieder diese Bilder vor sich.
Ich möchte und werde für sie da sein, für sie beten. Ich glaube fest daran, dass Gott sie in seinen Händen hält. Er möchte ihnen Kraft geben und vor allem diese Leere, die gerade in jedem ist, erfüllen.

In diesem Sinne, tief im Gebet, Gaege