Was war das für ein Jahr 2010?

Aber Hallo,

morgen ist Heiligabend, noch nicht Weihnachten, des kommt erst am 25. dann. Ja und langsam kommt bei uns tatsächlich schon Ruhe rein. Ich hab noch so viel Urlaub übrig (Ich durfte ihn vorher nicht nehmen, da wir so viel zu tun hatten), dass ich schon seit 20. Dezember zu Hause bin. Vielleicht liegt es ja daran, dass es diesmal ruhiger zugeht. Na ja, auf jeden Fall ist für Morgen alles schon geplant. Der Christbaum steht im Keller und wartet nur darauf aufgebaut und geschmückt zu werden. Hihi, wir wollen es Morgen mal wie früher machen. Bisher haben wir immer gemeinsam den Baum geschmückt. Doch diesmal machen das meine Frau und ich. Die Türe wird zugemacht, die Kids dürfen erst am Abend rein, wenn die Glocke geläutet hat. Wir wissen noch nicht genau wie wir ihn diesmal schmücken, aber es wird uns schon noch was einfallen. Dann die ganzen Geschenke drunter. Bin echt mal gespannt, wie es den Kindern dabei so ergeht. Die Kleine wird bestimmt ganz schön nervös und aufgeregt sein.

Und wie war das Jahr 2010 so?

Letztes Jahr hab ich so begonnen: „Es war wohl das schlimmste Jahr das wir als Gaßmann`s so erleben durften“. Aber Hallo, tja, und dass hatte auch noch 2010 immer wieder für Unruhe und Traurigkeit gesorgt. Obwohl das Jahr 2010 eigentlich fast ein ganz normales Jahr war. Ja, was bedeutet eigentlich „fast ganz normal“? Was ist schon an einem Leben, als einzelner oder als ganze Familie „normal“? Vieles bei uns ist wohl eher nicht normal, wenn ich andere so beobachte und manches scheint bei uns normaler abzulaufen wie bei anderen. Aber beginnen wir mal mit den Einzelnen:

Sonja musste nach wenigen Tagen Ihre Kur wieder abbrechen, da sie nicht die richtige für sie war. Ihr BurnOut hat, wie schon geschrieben, alles verändert. Seitdem ist es ein ewiges auf und ab. Die „Ab`s“ sind sehr schlimm für uns alle. Sie kann dann nicht mehr schlafen, bekommt Angst und Lustlosigkeit und kämpft mit den Kids. Bei den „Auf`s“ muss und darf Sie auch viel lachen und hat Freude und Spaß. Sie ist trotz all dem sehr dankbar. Wir haben gemeinsam begonnen jeden Mittwoch um 20:00 Uhr bei ERF1 die Gottesdienste von Willow Creek anzuschauen. Das ist oft ein echtes Highlight in der Woche. Die Predigten sind echt richtig gut, gehen unter die Haut und sind sehr ansprechend. Danach müssen wir immer den Fernseher gleich ausmachen, denn wir sind noch so mit dem Gesagten beschäftigt, wir reden noch lange darüber. Ende Sommer hat Sonja Geige spielen begonnen. Das war schon lange ein Traum von ihr und nun hat sie ihn endlich war gemacht. Es macht ihr viel Spaß, gerade übt sie jeden Tag Weihnachtslieder.

Unser großer wurde dieses Jahr 16 Jahre alt. Wow, mit 16 Jahren wollte ich schon die Welt retten und sie nach meinen Vorstellungen ändern. Zum Glück hat das alles damals nicht funktioniert. Aber zurück zu ihm. Er ist gerade in den letzten Zügen seiner Realschule. Nächstes Jahr sind Prüfungen dran. Er möchte danach weiter auf ein Wirtschafts-Gymnasium gehen, hoffentlich klappt alles so wie er es sich vorstellt. Ansonsten ist bei ihm  alles so weit in Ordnung, wie es eben bei einem Jungen in diesem Alter in Ordnung sein kann. Von den vielen Mädchen die ständig hier anrufen und vorbeikommen will ich hier ja gar nichts schreiben 😉

Unsere Große kämpft eigentlich immer. Ob mit der Schule und inzwischen eben auch mit sich. Das ist eben so in der Pubertät, denke ich. Aber im Großen und Ganzen scheint es besser zu werden. Sie geht Ihren Weg und das ist gut so. Wir müssen nur immer wieder etwas antreiben, sonst bewegt sie sich nicht. Wie ich schon bei Sonja geschrieben hab, es ist ein Kampf, zumindest manchmal.

Und die Kleine, na ja, was soll ich da sagen? Sie ist meist gut drauf, lacht viel und das ist ansteckend. In der Schule läuft alles so weit, nächstes Jahr wird es sich zeigen, auf welche weitergehende Schule sie gehen wird. Ansonsten spielt sie immer noch fleißig Geige und ist im Ballet. Ihr Kiefer und die Ohren sind in Behandlung und das wird sich so noch die nächsten Jahre hinziehen. Nächste Woche gehen wir in die Hautklinik wegen ihrer Vitiligo. Das sind Hautveränderungen die sich darin zeigen, dass die Haut an diesen Stellen keine Farbe mehr hat. Die Haut ist da einfach weiß. Und da sich dies inzwischen an sehr vielen Stellen zeigt und es im Sommer sehr deutlich zu sehen ist, wollen wir etwas ändern. Aber eigentlich gibt es da keine Heilung, sondern nur eine eventuelle Besserung. Mal sehen, Ihr dürft gerne für sie beten.

Und bei mir? Tja, ich habe ein sehr anstrengendes Jahr hinter mir. Im Geschäft hatten wir ein Mega großes Projekt, weshalb ich jetzt noch so viel Urlaub übrig habe. Es hat zwar alles prima geklappt, aber es war eben viel Arbeit. Ich habe mich als Nachfolger meins Chefs beworben, habe aber diesen Weg sehr bewusst in Gottes Hände gelegt. Und nun bekomme ich nächstes Jahr einen neuen Chef. Gott wollte wohl nicht, dass ich diese Stelle bekomme und das ist auch gut so. In der Gemeinde habe ich mich etwas heraus genommen, obwohl, im Jugendtreff (Jaytea) hab ich wieder etwas mehr gemacht. Hm, Ihr seht schon, so in einem Satz kann man das gar nicht immer schreiben. Auf jeden Fall, der Jaytea läuft echt super gut, obwohl viele dachten, er würde zerbrechen. Wir sind nicht mehr so viele wie früher, nun kommen nur noch so ca. 20 bis 25 Leute. Aber es ist viel intensiver geworden. Die Kids sind unheimlich offen für Jesus und erleben tolle Dinge mit ihm. Eines der tollsten Sachen war sicherlich die Bewahrung eines Jungen, der sonst wohl nicht mehr leben würde. Er hat Gottes Stimme gehört und konnte somit das Zimmer gerade noch rechtzeitig verlassen. Wer genaueres wissen möchte, einfach mal bei mir nachfragen.
Ja, ich bin für das Jahr 2010 wieder unheimlich dankbar. Uns geht es so gut, wir haben alles im Überfluss und sind eigentlich gesund. Klar haben wir immer mal wieder a paar Krankheiten, aber was ist das schon? Gott hat uns das ganze Jahr über behütet und bewahrt. Jesus hat uns seine Gegenwart geschenkt und uns in seinen Armen gehalten. Gott hat immer wieder Großes an uns getan, wenn ich nur an diese vielen Mittwochabende zurück denke. Und der Heilige Geist war die ganze Zeit in uns und hat uns beflügelt.

Ja seht Ihr, wir können so vieles über das vergangene Jahr schreiben, uns geht es sooo gut. Viele, ja Millionen Menschen haben dieses Jahr alles verloren, haben nichts mehr. In Haiti sind tausende Menschen in Sekunden eines Erdbebens getötet worden. Die Überlebenden haben nichts mehr, nur noch Elend, Hunger und Krankheiten. Die Gottesdienste dort sind nun unter Planen und auf dem Boden. Warum dort so, und bei uns anders?
Gott hat uns alle so lieb, so unendlich lieb, lasst uns froh und dankbar sein.
Morgen ist es wieder so weit, „Denn Euch ist heute ein Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das sei für Euch das Zeichen“. Lasst dieses Zeichen nicht einfach an Euch vorüber gehen, sondern nehmt es an und geht einen Schritt auf Jesus zu. Er ist schon da und wartet auf Dich, Du musst nur einen Schritt machen.

Wir wünschen Euch gesegnete, ruhige und schöne Weihnachtstage. Gott nehme Euer Jahr 2011 in seine Hände und gebe Euch alles was Ihr benötigt.

Eure fünf Gaßmann`s aus Winnenden